Dachdeckerlifte, Baulifte und Stecklifte für Handwerk & Hausbau

Was ist ein Dachdeckerlift und wie funktioniert er?

Der Dachdeckerlift ist ein Lastenaufzug und wird den Schrägaufzügen zugeordnet. Von einem Schrägaufzug bzw. Schrägförderlift ist die Rede, wenn bei einem Aufzug die Fahrbahn geneigt ist und ein bestimmtes Höhenniveau überschritten wird. Schrägaufzüge können Personen oder Materialien bewegen. Unter Schrägaufzüge fallen neben den Dachdeckeraufzügen auch die Leiterlifte und die Bauaufzüge. Charakteristisch für alle Schrägaufzüge ist die Neigung um mindestens 15 Grad, maximal jedoch 75 Grad.

Dachdeckeraufzug: Bestandteile und Funktion

Dachdeckeraufzüge bestehen in der Regel aus witterungsbeständigem Aluminium und können ohne Werkzeug zusammengebaut werden. Die Bestandteile dieses Dach-Transportlifts sind das Fußstück, das Kopfstück, die Aluminiumschienen, ein Knickstück, eine Steuerung, der Motor, der Förderschlitten und die Winde. Durch die Niveauregulierung bleibt die Tragfläche eines Dackdeckeraufzugs immer waagerecht. Dadurch wird verhindert, dass das Baumaterial beim Aufzugs verrutscht oder herunterfällt. Für den Antrieb des Förderschlittens sorgt ein Motor, der elektrisch, mit Benzin oder Diesel betrieben werden kann. Dieser Motor ist in der Regel mit dem unteren Leitersystem des Dachdeckerlifts verbunden.

Gegengewichte helfen, den Energiebedarf des Dachdeckeraufzugs zu reduzieren. Seile oder Ketten ziehen den Förderschlitten nach oben. Es gibt aber auch hydraulische Modelle und Lastenaufzüge mit Zahnstangenantrieb. Durch das Knickstück können Ziegel und Co. auf dem Steildach ohne Umladen weiter transportiert werden. Dies bedeutet eine enorme Arbeitserleichterung für die Dachdecker.

Der Förderschlitten wird per Knopfdruck über ein Handsteuergerät bewegt, wie beim "Dachdeckerlift 200 Standard" von GEDA. Bei vielen Modellen hält der Förderschlitten, sobald er das Dach bzw. das Ende der Leiterbahn erreicht hat. Dies dient der Sicherheit und verhindert ein ruckartiges Umkippen der Plattform samt Material.

Welche verschiedenen Dachdeckeraufzüge gibt es?

Unterschieden werden folgende Dachdeckerlifte:

• Personenaufzug und Materialaufzug: in Containerbauweise, geeignet für den Transport von Menschen und Material.
• Möbelschrägaufzug: Für den Transport von Möbeln in Schräglage bei Umzügen, meist in einem PKW-Anhänger zu finden.
• Ziegellift/Ziegelaufzug: Manövriert Ziegel auf das Dach, mit Dachziegelpritsche ausgestattet.
• Solarlift/Solaraufzug: Befördert Solarmodule und Photovoltaikplatten auf das Dach, optimal für den Transport empfindlicher Materialien.
• Leiteraufzug/Leiterlift: Ausgestattet mit einer Leiter für Dacharbeiten.
• Hanglift/Hangaufzug: Manövriert Ziegel und Baumaterialien aufs Dach, steht meist auf einem festen Fundament.

Aufsatzplattformen und Transportbühnen für Dachdeckerlifte

Für die Dachdeckeraufzüge gibt es unterschiedliche Transportplattformen, je nach Bedarf. Für jedes Baumaterial sind passende Aufsätze und Pritschen erhältlich.

Speziell für Ziegel entwickelte Ziegelpritschen sorgen für Sicherheit. Sie verhindern durch ein Schutzgitter, dass die Ziegel verrutschen oder herunterfallen. Ist die Ziegellast oben angekommen, kann das Schutzgitter hochgeklappt und die Ziegel herausgenommen werden. Im "Alu-Leiterlift 200 Standard" von GEDA sind verschiedene Pritschen und Aufsatzformen enthalten. Der Dachdeckeraufzug "RoofClimber" ist mit einer Universalpritsche ausgestattet.

Auch für die Photovoltaikanlage gibt es eine separate Aufsatzform. Besonders praktisch: Mit der Aufsatzplattform lässt sich das Solarmodul direkt befestigen, während es in der richtigen Position gehalten wird. Ein praktischer Kippkübel sorgt dafür, dass Schüttgüter sicher oben oder unten ankommen, ohne Materialien zu verlieren. Mit einer Universalpritsche lässt sich bspw. Dämmwolle transportieren, mit der Plattenpritsche z. B. ein Austauschfenster. Mit dem Solarlift "SolarClimber" manövrieren Sie bis zu acht Solar-Module gleichzeitig auf das Dach. Die Module sind gut gesichert und werden schonend bewegt.

Tragfähigkeit, Hubgeschwindigkeit und Förderhöhe bei Dachdeckeraufzügen

Welcher Schrägaufzug für Sie geeignet ist, hängt von der Tragfähigkeit des Gerätes ab. Die meisten Modelle bewegen zwischen 120 und 250 Kilogramm. Entscheidend ist auch die Förderhöhe. Hier können Sie aus Bauaufzügen zwischen 10 und 23,8 Metern wählen. Werfen Sie bitte auch einen Blick auf die Hubgeschwindigkeit: Diese gibt an, wie viel Meter die Plattform pro Minute heben kann. Mit dem "Toplift Highspeed" von Böcker lassen sich 44 Meter pro Minute überwinden.

Der Aufbau und Transport eines Dachdeckerliftes

Der Zusammenbau des Aufzuges ist nicht schwierig: Die Schienen der Leiterteile werden mit massiven Gewindeschrauben verschraubt. Dann werden die Schienen in das Leitersystem eingeschoben und diese Konstruktion an der Fassade oder an einem Gerüst befestigt. Nun wird der Förderschlitten mitsamt der Plattform auf das Leiterprofil geschoben. Unser Tipp: Der Aufbau geht schneller, wenn Sie sich von einem weiteren Mitarbeiter unterstützen lassen.

Der Transport der Dachdeckerlifte ist kinderleicht. Die Bestandteile lassen sich gut verstauen und in einem Transporter oder PKW-Anhänger zur jeweiligen Baustelle befördern.

Einsatzbereiche eines Dachdeckeraufzuges

Dachdecker und andere Handwerker setzen die Bauaufzüge z. B. für diese Zwecke ein:

• Als Schrägaufzug für den Materialtransport auf das Dach bzw. ins Dachgeschoss.
• Zum Transport von Materialien bis 250 kg Gewicht.
• Als Hilfe bei Sanierungsarbeiten auf dem Dach oder an der Fassade.
• Um Höhenunterschiede schnell zu überwinden, anstatt jeden Ziegel einzeln zu tragen.
• Um Ziegel, Dämmmaterial, Solarmodule und Co. in geeigneten Transportplattformen zu bewegen.
• Für ergonomisches Arbeiten, da der Rücken Ihrer Mitarbeiter geschont wird und das Material nicht mühsam getragen werden muss.
• Für effizienteres Arbeiten durch Zeitersparnis.
• Für den Transport von Möbeln beim Umzug.
• Um Solrmodule oder PV-Anlagen schnell und unbeschadet auf das Dach zu manövrieren.
• Zur Montage einer Schuttrutsche, um alte Materialien in einem Container zu sammeln.

Was muss beim Einsatz von Dachdeckerliften beachtet werden?

Für den Betrieb von Dachdeckerliften gelten die Vorschriften der Berufsgenossenschaft für Holz und Metall. Die Genossenschaft hat hierzu dazu das Regelwerk "Betreiben von Bauaufzügen zur Beförderung von Gütern" herausgegeben. Es enthält Maßnahmen und Hinweise zum Auf- und Abbau, zur Absturzsicherung oder welche Prüfungen vor der Inbetriebnahme durchzuführen sind. Zum Regelwerk gelangen Sie hier.

Ihre Mitarbeiter sollten die Aufzüge nur bedienen, wenn diese vorab eine Einweisung bzw. Schulung durchlaufen haben. Beachten Sie bitte, die Nutzlast nicht zu überschreiten. Außerdem muss die Förderhöhe ausreichend sein, um einen sicheren Transport zu gewährleisten. Sorgen Sie vor und halten Sie ausreichendes Equipment, wie Spanngurte, parat. Falls nötig können Sie eine Halteverbotszone beantragen. So haben Sie den nötigen Raum für den Dachdeckerlift und das Material. Zudem ist es für Ihre Mitarbeiter sicherer, dort zu arbeiten, wo sich keine Menschen und Autos befinden.

Wie finde ich einen geeigneten Dachdeckerlift für meine Firma?

Wenn Sie als Dachdecker vor der Entscheidung stehen, einen neuen Dachdeckeraufzug zu kaufen, sollten Sie sich nicht vorschnell für ein bestimmtes Modell entscheiden. Die einzelnen Aufzüge unterscheiden sich je nach Hersteller in ihrer Ausstattung und sind für unterschiedliche Anforderungen konzipiert. Mit diesem Fragenkatalog wollen wir Ihnen helfen, den richtigen Aufzug auszuwählen. Bitte versuchen Sie, die folgenden Fragen vor dem Kauf für sich zu klären:

• Wofür benötige ich den Dachdeckeraufzug: für Arbeiten auf dem Dach oder an der Hausfassade?
• Welche Materialien sollen befördert werden: Dachziegel, Dämmwolle, Photovoltaikmodule?
• Benötige ich eine spezielle Plattform, z. B. eine Ziegelpritsche, eine Solarpritsche oder eine Universalpritsche?
• Wie schwer sind die Materialien, die ich auf das Dach bringen möchte bzw. welche Traglast hat der Dachdeckaufzug?
• Wie hoch ist das Dach oder die Fassade bzw., auf welche Höhe möchte ich die Materialien transportieren?
• Bevorzuge ich einen bestimmten Hersteller? Wenn ja, welchen?
• Ist die Hubgeschwindigkeit des Schrägaufzuges für mich von Bedeutung? Wenn ja, wie hoch soll diese sein?
• Benötige ich ein Knickstück, wenn ich z. B. Material auf das Schrägdach befördern möchte?
• Brauche ich eine Schuttrutsche für den Aufzug, um Material vom Dach zu transportieren?