März 4

Licht am Arbeitsplatz – 7 Tipps, um Konzentration & Leistung zu steigern

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Licht am Arbeitsplatz – 7 Tipps, um Konzentration & Leistung zu steigern

byAntje Hübner

Die Beleuchtung hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit, die Arbeitssicherheit, Leistungsfähigkeit und Konzentration der Mitarbeiter. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie optimale Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz schaffen, um dessen positiven Auswirkungen im Unternehmen optimal zu nutzen.

Licht am Arbeitsplatz
Licht am Arbeitsplatz

Ein betrieblicher Gesundheits- und Arbeitsschutz hat viele Facetten. Darunter fällt auch ein ausgereiftes Lichtkonzept am Arbeitsplatz, welches Unternehmen häufig vernachlässigen. Ein falsches Lichtkonzept trübt auf Dauer das Wohlbefinden der Mitarbeiter und führt zu gesundheitlichen Beschwerden. Verschiedene Studien bestätigen, dass die Leistungsbereitschaft abnimmt und die Fehlerhäufigkeit steigt, wenn die Lichtverhältnisse nicht stimmen. Dabei spielt das Licht am Arbeitsplatz eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeiter.

Arbeitsschutzgesetz sorgt für rechtliche Grundlage

Die Unternehmensführung muss entsprechend den Paragraphen § 3 und § 5 des Arbeitsschutzgesetzes den Arbeitsplatz so einrichten, dass die Beschäftigten keinen gesundheitlichen Schaden nehmen. Dazu gehört auch, dass die Mitarbeiter mit genügend Licht versorgt sind. Arbeitgeber sind verpflichtet die Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Im Falle, dass der Arbeitgeber nicht über die nötigen Kenntnisse verfügt, muss dieser eine fachkundige Person damit beauftragen. Bei Missachtung dieser Pflicht können hohe Bußgelder fällig werden. Denn wer vorsätzlich das Leben bzw. die Gesundheit von Beschäftigten gefährdet, der macht sich strafbar.

Eine Beleuchtung, die den individuellen Arbeitsbedingungen entspricht, ist die Grundvoraussetzung zur Vermeidung von Unfällen und anderen Gesundheitsgefahren. Aus diesem Grund ist die Beleuchtung von Arbeitsplätzen seit 2016 fest in der deutschen Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) verankert. Diese schreibt vor, dass Arbeitsräume mit ausreichend Tageslicht zu versorgen sind und im gleichen Zuge eine Sichtverbindung nach draußen beinhalten müssen. Nur bauliche Maßnahmen hebeln die Forderungen der Verordnung aus.

Doch wie definiert sich „ausreichend Tageslicht“ genau?
Der Arbeitsplatz ist mit ausreichend Tageslicht versorgt, wenn der Tageslichtquotient größer als 2 % und bei Dachoberlichtern größer als 4 % ist. Alternativ sollten die lichtdurchlässigen Flächen, wie beispielsweise Fenster, Türen und Dachoberlichter, mindestens 1/10 der Raumgrundfläche einnehmen. Bei Sehaufgaben, die die Wahrnehmung von Details erfordern, muss die lichtdurchlässige Fläche mindestens 1/5 ausmachen.

Neben den natürlichen Lichtverhältnissen müssen Arbeitsstätten auch mit einem angemessenen künstlichen Licht ausgestattet sein, um Arbeitsunfälle zum Schutz der Beschäftigten zu vermeiden. Sobald bei einem Ausfall die Allgemeinbeleuchtung nicht mehr gewährleistet ist, muss für eine ausreichende Sicherheitsbeleuchtung gesorgt werden.

Die positiven Effekte von natürlichem Licht am Arbeitsplatz

Das Tageslicht wird als der sichtbare Teil der Sonnenstrahlung, auch elektromagnetische Strahlung genannt, definiert. Wir sehen Licht bei Wellenlängen von 380 bis 780 Nanometer. Da Licht gebündelt auf unsere Pupillen trifft, nehmen wir es als weiß wahr. Wird das Licht jedoch gebrochen, wie beispielsweise bei einem Regenbogen, sind die verschiedenen Farbanteile erkennbar.

Die Qualität des Tageslichts hat stimulierende und motivierende Auswirkungen auf den menschlichen Organismus. So hat beispielsweise der Blick nach draußen, um sich nach dem Wetter zu erkunden, einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Unser Biorhythmus orientiert sich an Einflüssen wie diesen. Die Qualität des natürlichen Lichts ändert sich durch die Tages- und Jahreszeit, durch Witterungsverhältnisse und durch die geografische Lage. Natürliches Licht ist essentiell für unsere körperliche Gesundheit. Denn durch die Aufnahme von Sonnenlicht produziert unser Körper eigenes Vitamin D. Das sorgt unter anderem für starke Knochen und hat Einfluss auf die Muskelkraft.

Mehr Effizienz durch gute Lichtverhältnisse

Licht ist ein wichtiger Taktgeber für unsere innere Uhr und fördert die Produktion von Hormonen wie Melatonin und Serotonin. Das wiederum hat einen enormen Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit. Sobald Licht die Produktion von Wohlfühl-Hormonen anregt, fährt unser Gehirn auf Hochtouren. Wir werden geistig und körperlich leistungsfähiger und dadurch können Betriebe effizienter arbeiten.

Die menschliche Leistungsfähigkeit hat aber auch Grenzen und ist abhängig vom Tagesverlauf. Mit dem richtigen Licht zur richtigen Zeit wird der menschliche Biorhythmus gesteuert und dadurch unsere Produktivität optimiert. Ausgereifte Lichtkonzepte sind allerdings erst mit der Einführung der LED Lampe Ende der 2000er Jahre entstanden, die nachhaltig die Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz verbessern. Mit LED lassen sich ergonomische Lichtverhältnisse schaffen, die einen positiven Effekt auf die Konzentrationsfähigkeit, Zufriedenheit und Produktivität haben. Während schlechtes Licht zu Einbußen der Produktivität führen kann, sorgt zu wenig Licht für gesundheitliche Beschwerden.

7 Tipps für ideales Licht am Arbeitsplatz
Tipp 1: Blaues Licht steigert Ihre Konzentration & Leistungsfähigkeit

Die Lichtfarbe oder auch als Lichttemperatur beeinflusst maßgeblich das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Gemessen wird die Lichtfarbe in Kelvin und ist in der Lage unseren Tagesrhythmus zu beeinflussen. Tageslicht weist morgens einen höheren Anteil an bläulichen Tönen auf und signalisiert damit den Start eines Tages. In der Dämmerung sind höhere Anteile an rötlichen Anteilen messbar. Damit gilt für unsere biologische Uhr, dass wir umso aktiver sind, je höher die Lichtfarbe ausfällt.

Um Tageslichtverhältnisse am Arbeitsplatz nachempfinden zu können, werden spezielle Tageslichtlampen verwendet. Diese können zwischen unterschiedlichen Farbtemperaturen variieren. Dazu gehören Warmweiß, Neutralweiß oder Tageslichtweiß. Für eine erhöhte Konzentration und Leistungsfähigkeit über den Arbeitstag hinweg eignen sich Farbtemperaturen mit hohen Blauanteilen. Wissenschaftlich gesehen, werden Arbeitsplatzbeleuchtungen bis 4000 Kelvin als angenehm empfunden.

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Tipp 2: Sorgen Sie für mehr Licht, dort wo es benötigt wird

Die sogenannte Beleuchtungsstärke gibt in der Theorie die “ortsabhängige Helligkeit” eines Raumes oder eines Arbeitsplatzes an. Dementsprechend muss sich die Beleuchtungsstärke den jeweiligen Aufgaben am Arbeitsplatz anpassen. Dafür gilt, dass ein besser ausgeleuchteter Arbeitsplatz unsere Augen entlastet und somit unsere Sehleistung verbessert.

Die Beleuchtungsstärke ist je nach Mitarbeiter und Tätigkeit unterschiedlich. Manche Mitarbeiter verfügen über ein gemindertes Sehvermögen und benötigen eine höhere Beleuchtungsstärke als andere Mitarbeiter. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass kleinteilige und filigrane Tätigkeiten eine höhere Beleuchtungsstärke benötigen. Um die Tätigkeiten am Arbeitsplatz unter besten Lichtbedingungen durchführen zu können, bedarf es neben der allgemeinen Raumbeleuchtung auch einer individuellen Arbeitsplatzbeleuchtung. Spezielle Lampen können die Intensität der Birnen/ LED’s steuern und damit die Tätigkeiten am Arbeitsplatz unterstützen.

Tipp 3: Geben Sie sich nicht mit zu wenig Licht zufrieden

Die Beleuchtungsstärke misst sich in Lux. Als anschauliches Beispiel dient ein wolkenloser Sommertag mit einer Lichtstärke von 100.000 Lux. Ein trüber Novembertag hingegen kommt nur auf 6.000 Lux. Daher muss im Winter das natürliche Tageslicht mit ausreichend künstlichem Licht ergänzt werden.

Alle Mindestwerte und Empfehlungen sind in der Arbeitsstättenverordnung (ASR) festgelegt. Für Büro- und Schreibarbeiten gilt eine Untergrenze von 500 Lux. Bei Montagearbeiten in der Präzisionsmechanik sollten es etwa 1.500 Lux sein. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass ältere Beschäftigte oftmals mehr Licht benötigen. Im qualitativen Sinne muss die Beleuchtung technisch einwandfrei und sicher sein. Außerdem sollte das Licht nicht flimmern und ist in regelmäßigen Intervallen zu warten.

Tipp 4: Falls möglich, variieren Sie den Arbeitsort

Durch bauliche und räumliche Gegebenheiten, wird nicht jeder Arbeitsplatz optimal mit Tageslicht versorgt. Oft entstehen durch Umbauten “Toträume”, an denen nur wenig oder kein Tageslicht ankommt. Neben bekannten Maßnahmen, wie der ausreichenden Deckenbeleuchtung und der individuellen Arbeitsplatzbeleuchtung, besteht die Möglichkeit auch andere Lichtkonzepte in den Arbeitsalltag zu integrieren. Durch die Einbindung mobiler Endgeräte, wie beispielsweise Laptop, Tablet oder Smartphone, wird die persönliche Versorgung mit Tageslicht ausgeweitet. Durch die freie Arbeitsplatzwahl können Tätigkeiten auch außerhalb des Büros, d. h. im Freien erledigt werden.

Tipp 5: Nicht alle Bereiche des Büros brauchen 100 % Tageslicht

Die Qualität des Tageslichts sowie der Zugang zu Fenstern wirken sich maßgeblich auf die Motivation des Mitarbeiters aus. Der Blick nach draußen, um sich Wetter und Umgebung anschauen zu können, hat einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden. Der Lichteinfall wird über den Tag hinweg durch mehrere Parameter beeinflusst:

? Tages-  und Jahreszeit
☀️ Wetter
? Geographische Lage

Das natürliche Tageslicht ist für körperliche Funktionen essentiell. Es beeinflusst unsere Leistungsfähigkeit und Motivation. Auch ist der menschliche Organismus in der Lage mit Hilfe von Sonneneinstrahlung das Vitamin D zu synthetisieren. Falls kein Zugang zu Tageslicht am Arbeitsplatz möglich ist, unterstützt bereits ein kleiner Spaziergang in der Mittagspause die stimulierende Wirkung des Tageslichts.
Grundlegend gilt jedoch, dass der Arbeitsplatz am hellsten ausgeleuchtet sein muss. Andere Bereiche des Büros, wie beispielsweise Drucker oder Fax, die Mitarbeiter seltener aufsuchen, benötigen weniger ausgeleuchtete Standorte. Die Beleuchtung eines Schreibtisch-Arbeitsplatzes soll motivierend und stimulierend wirken.

Tipp 6: Vermeiden Sie Reflexion

Blendendes Licht stört unsere Sehkraft enorm, schädigt das Auge, ermüdet und erhöht zudem die Unfallgefahr. Blendschutz ist nicht nur in Bezug auf die Qualität der künstlichen Beleuchtung, die Beleuchtungsstärke und die Anordnung von Lichtquellen sicherzustellen, sondern auch bei der Auswahl von Arbeitsmöbeln oder bei der ergonomischen Anordnung von Arbeitsplätzen zum Tageslicht. Außerdem muss auch ein technischer Blendschutz vor direkter Sonneneinstrahlung am Fenster installiert sein.

Tipp 7: Nutzen Sie das Tageslicht

Angestellte haben bis auf wenige Ausnahmen einen Anspruch auf Tageslicht. Wo keine Fenster in der Nähe sind, können Oberlichter für Tageslicht sorgen. Allerdings ist ausreichend natürliches Licht für den menschlichen Organismus sehr wichtig. Es steuert unseren gesamten Biorhythmus und beeinflusst unser Hormonsystem. Das Tageslicht hat eine positive Auswirkung auf unsere Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen.

Fazit

Die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz wird durch mehrere Parameter beeinflusst. Um die Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz nutzen zu können, bedarf es einer Kombination aus indirekter und direkter Beleuchtung. Die Möglichkeit, Licht an individuelle Tätigkeiten und Bedürfnisse anpassen zu können, hilft die Leistungsfähigkeit eines Mitarbeiters zu steigern. Ebenfalls werden Augen- und Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten durch den Einsatz richtiger Leuchtmittel reduziert.
Als wichtiger Teil der Arbeitsplatz-Ergonomie vermag die Licht-Ergonomie am Arbeitsplatz die Gesundheit zu verbessern. Steigerung des psychischen und physiologischen Wohlbefindens stärken den Organismus und machen ihn weniger anfällig gegenüber Erkrankungen.Neben der Einstellung der Arbeitsplatzbeleuchtung, muss darauf geachtet werden, den persönlichen Tageslichtbedarf durch kurze Spaziergänge in der Pause abzudecken. Die Optimierung der Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz hilft die Leistung und Produktivität im Unternehmen zu steigern. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind darauf angewiesen gemeinsam an der Optimierung der Lichtverhältnisse zu arbeiten. Dadurch steigern sie langfristig die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens und schaffen ein ergonomisches Arbeitsumfeld.

posted März 4, 2019

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