Dezember 19

Flächenproduktivität im Gewerbe

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Flächenproduktivität im Gewerbe

bySarina Bigge

Die Flächenproduktivität ist insbesondere im Gewerbe eine wichtige Kennzahl des Controllings. Für eine strategische Optimierung lohnt es sich diese Kennzahl genauer zu betrachten, um Ihr Angebot besser an den Kundenbedürfnissen auszurichten.

Flächenproduktivität im Gewerbe
Eine wichtige Kennzahl im Gewerbe ist die Flächenproduktivität.

Im gewerblichen Bereich und in vielen kleinen sowie mittleren Unternehmen, spielt das Controlling eine immer wichtigere Rolle. Im Rahmen des Controllings können Sie zahlreiche Kennzahlen erfassen und nach Möglichkeit optimieren. Neben allgemein gültigen Kennzahlen, wie dem Umsatz oder dem Return of Investment (ROI), existieren viele branchenspezifische Kennzahlen. Die Kennzahl der Flächenproduktivität wird insbesondere im gewerblichen Einzelhandel, aber auch in der Landwirtschaft, erfasst. Dabei handelt es sich um das Verhältnis zwischen Gewinn oder Umsatz zur verfügbaren oder verwendeten Fläche. Grundsätzlich erscheint die Berechnung der Flächenproduktivität also relativ simpel. Ohne eine genauere Spezifikation der, zur Berechnung der Flächenproduktivität im Gewerbe, herangezogenen Zahlen sind Ergebnisse aber oft zu ungenau.

Flächenproduktivität im Gewerbe berechnen

Mit dieser Formel berechnen Sie die Flächenproduktivität







Im Folgenden zeigen wir Ihnen worauf es bei der Berechnung der Flächenproduktivität ankommt und worauf Unternehmen achten sollten.

Grundlegende Informationen zur Flächenproduktivität

Das Heranziehen von Gewinn oder Umsatz als eine der Rechengrößen ist gängige Praxis. Komplizierter ist hingegen die Bemessung der Fläche, die ins Verhältnis gesetzt wird. Eine einfache Möglichkeit ist die Summe der gesamten Fläche zu erfassen.
Zur Veranschaulichung ein simples Beispiel:

Symbol für ein Praxisbeispiel
  • Ein Einzelhändler mit einem Jahresumsatz von 1 Mio. Euro betreibt ein Ladengeschäft mit insgesamt 100 Quadratmetern Fläche.
  • Die Flächenproduktivität errechnet sich dann wie folgt: 1.000.000 (€) / 100 (qm) = 10.000 (€/qm)
  • Pro Quadratmeter Fläche wird also ein Umsatz von 10.000 Euro pro Jahr generiert.

Der Erkenntnisgewinn aus dieser Berechnung ist jedoch eher gering, da die qualitativen Faktoren außer Acht gelassen werden. Zu den qualitativen Faktoren gehören u. a. die Lage, das Sortiment, die Kaufkraft in der Region und die Einteilung der betrachteten Fläche. Von den zuvor beispielhaft gewählten 100 Quadratmetern könnten beispielsweise nur 80 Quadratmeter Verkaufsfläche und 10 Quadratmeter Lagerfläche sowie 10 Quadratmeter Sozialräume sein. Die letzten beiden Flächen tragen jedoch nicht direkt zum Umsatz bei.
Die Berechnung der Flächenproduktivität im Gewerbe gestaltet sich also oftmals komplexer als im vorherigen Beispiel dargestellt. 

Die Flächenproduktivität als aussagekräftige Kennzahl

Im Rahmen des Controllings lassen sich unzählige Kennzahlen errechnen. Die Berechnung ist dank moderner Technik oft wenig aufwändig. Wesentlich aufwändiger ist es jedoch die individuelle Aussagekraft und Bedeutung einer Kennzahl für ein Unternehmen zu beurteilen. Ebenfalls aufwändig ist die Bestimmung der verwendeten Größen. Hierbei spielen strategische Überlegungen eine wichtige Rolle. Werden diese Größen strategisch definiert, so sind die späteren Ergebnisse ein guter Ausgangspunkt für die strategische Optimierung. Dabei sollte die Flächenproduktivität natürlich nicht als einzige Kennzahl herangezogen werden.

Überlegungen im Vorfeld bei der Berechnung der Flächenproduktivität im Gewerbe

Um eine hohe Aussagekraft zu gewährleisten, ist die relevante Fläche zu definieren.
In Bezug auf das vorherige Beispiel würde dies bedeuten:

  • Statt für 100 Quadratmeter wird die Flächenproduktivität nur für die 80 Quadratmeter Verkaufsfläche berechnet, da nur auf dieser Fläche Umsatz generiert wird (wenngleich andere Flächen indirekt dazu beitragen).
Symbol für Optimierung

Ist die Berechnung vertraut und sind Rechengrößen definiert, so kann die Flächenproduktivität auch Anlass zu kleinteiligeren Optimierungen sein. Dazu sind jedoch weitere Daten und Definitionen nötig.
Um dies besser zu erklären hilft ein weiteres Beispiel:

  • Die Flächenproduktivität wurde für das Gesamtunternehmen errechnet und liefert bereits einige Erkenntnisse.
  • Für die zielgerichtete Optimierung reicht dies jedoch noch nicht.
  • Spezifischere Berechnungen, etwa bezogen auf das Sortiment, erscheinen daher nützlich.

Schlüsseln Sie das Gesamtsortiment auf und berechnen bspw. verschiedene Warengruppen einzeln!


Nun ließe sich das Gesamtsortiment nach bestimmten Kriterien aufschlüsseln und für weitere Berechnungen heranziehen:

Symbol für Berechnungen
  • In unserem Beispiel-Geschäft tragen beispielsweise Tabakwaren mit 100.000 Euro zum Umsatz bei. Die Verkaufsfläche, auf denen diese angeboten werden, ist mit 5 Quadratmetern sehr klein. Die Flächenproduktivität liegt also bei 20.000 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche für Tabakwaren.
  • Analog ließe sich dies für viele weitere Warengruppen berechnen.
Strategische Optimierung

Die so gewonnenen Erkenntnisse liefern Ansätze zur strategischen Optimierung des Angebots. Wichtig ist jedoch, dass Sie die Kennzahlen nicht isoliert betrachten und optimieren, sondern stets den Gesamtzusammenhang berücksichtigen:

  • Eine großzügige Ausweitung der Verkaufsfläche für Tabakwaren zu Ungunsten anderer Warengruppen führt nicht zwangsläufig zu einer Steigerung des Umsatzes, wie es die errechnete Flächenproduktivität vermuten ließe.
  • Die Ausweitung des Sortiments bei gleicher Fläche könnte hingegen zu höheren Umsätzen führen.

“Entwickeln Sie ein Gespür für die Bedürfnisse Ihrer Kunden!”

Unternehmen und Einzelhändler benötigen hier also ein gutes Gespür für die Bedürfnisse ihrer Kunden. Oft ist es schlicht unverzichtbar ein gewisses Risiko einzugehen. Durch schrittweises Vorgehen und eine genaue Prüfung lässt sich dieses jedoch minimieren. Wenn der gewünschte Effekt nicht eintritt, können Sie diesem flexibel gegensteuern. Es lohnt sich aufbauend auf der Berechnung der Flächenproduktivität eine ganze Palette an Kennzahlen zur strategischen Optimierung heranzuziehen.

posted Dezember 19, 2018

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